Über Mehrheiten

Warum dieses Essay

„Wissen nicht vermehren, sondern umsetzen.“

Wir, die Gesellschaft, scheitern bei der Umsetzung von vielen Themen, die heute als „erforscht“ gelten. Es gibt bei vielen Menschen den klaren Wunsch, nicht noch mehr Wissen zu produzieren, sondern erstrangig umzusetzen.

Ich stelle mir die Frage, warum uns allen – offensichtlich wider besseres Wissens – die Umsetzung von wichtigen Themen nicht gelingt.

Ein inspirierender Kontakt via Twitter (Gunter Dueck) bringt mich erneut dazu nachzudenken, ob ein solches Essay – und meine Überlegungen – Teil des Problems sind, oder ein kleiner Schritt in Richtung Lösung.

Bemühen wir die Volksweisheit: „Einsicht ist der erste Schritt zur Besserung“ und kommen damit zu folgender Frage:

Diagnose oder Therapie – warum oder?

Ernstgemeinte Frage: gibt es da in gesellschaftlichen Themen überhaupt ein Unterschied?
Ist (politische) Transparenz eher Diagnose oder Therapie, oder beides?

Dieses Essay soll die Verbundenheit zwischen „Diagnose“ und „Therapie“ bei einem gesellschaftlich-technischen Thema am Beispiel der erneuerbaren Energieversorgung darstellen:

Gesellschaftlich (im Sinne einer Diagnose) erkennen wir grundsätzliche Schwierigkeiten bei nachhaltigen Versorgungskonzepten für elektrische Energie.

In der Umsetzung (im Sinne der „Therapie“) haben wir es mit klar definierten, einfachen Aufgaben zu tun – und scheitern daran.

(daher sollen in diesem Essay diese beiden Aspekte auch unterschiedlich dargestellt werden,

die konkreten, technischen Aspekte sind eingerückt dargestellt.)

Wir wollen ein elektrisch autarkes Haus

Seit mehreren Jahren denken wir über eine grundlegende Veränderung der elektrischen Versorgung unseres Hauses nach. Auf verschiedenen Ebenen bewerten wir verschiedene Aspekte, die zu berücksichtigen sind, wenn wir uns „elektrisch selbst versorgen wollen“. Dabei sind unter anderem wirtschaftliche, technische, umweltorientierte und nachhaltige Fragen zu klären.
Aus diesen Aspekten folgt für uns u. a., dass eine sogenannte reine Insellösung nicht sinnvoll ist (dazu später mehr). Eine verlässliche, effiziente und zeitgemäße Umsetzung entsteht durch die Koppelung mit dem Versorgungsnetz. Eine solche Anlage ist somit Teil eines (elektrischen) Verbundnetzes – womit ich hier die Betrachtung wechseln möchte:

Der Versuch eines gesellschaftlichen Modells

Es folgt der Versuch einer Erklärung von gesellschaftlichen Vorgängen bei Entscheidungen am Beispiel des (physikalischen) Impulses und ist hoffentlich auch ohne tiefere Physikkenntnisse zu verstehen.

Sehr stark vereinfacht geht in den Impuls (der auch Schwung genannt wird) die Masse und die Geschwindigkeit eines Körpers (multipliziert) ein.

Ist bei geringer Geschwindigkeit die Masse groß, ist der Impuls groß.
Ist bei geringer Masse die Geschwindigkeit groß, ist der Impuls auch groß.
Ist sowohl die Masse als auch die Geschwindigkeit groß, ist der Impuls „sehr“ groß – etwas hat gewissermaßen sehr viel Schwung.

Kern meines kleinen Vergleichs ist die Übertragung des Konzeptes Impuls oder Schwung auf gesellschaftliche Vorgänge. Hierbei ziehe ich Parallelen zwischen:

  • (Physikalischer) Masse/Massenträgheit und (gesellschaftlichen) Mehrheiten.
  • (Physikalischer) Geschwindigkeit und (gesellschaftlicher) Kommunikationsgeschwindigkeit – meint hier jedoch nicht Übertragungsgeschwindigkeit, sondern Überzeugungsgeschwindigkeit.
  • (Physikalisch) ist die Geschwindigkeit durch einen Vektor dargestellt. Sie hat also eine Richtung. Auch gesellschaftliche Vorgänge haben selbstverständlich eine Richtung – ist dabei die Masse (Mehrheit) groß, sind solche Vorgänge nur schwierig aufzuhalten. Eine gesellschaftliche Entwicklung kann einen sehr großen Schwung haben.
  • Eine ruhende, große Masse ist träge – es braucht viel physikalische Kraft oder gesellschaftliche Initiative, dies in Bewegung zu bringen.

Ich sehe es im Grunde ganz einfach:
Um eine gesellschaftlich nicht breit vertretene Idee umzusetzen, gibt es folgende Voraussetzung:
Der Impuls der Umsetzung einer neuen Idee muss größer sein als der Impuls des Bestehenden (2).

Für die Interessierten versuche ich das kurz herzuleiten:

Sehr kurzer Formel-Exkurs

Ein paar Formeln, für die Leser, die sich etwas weiter wagen möchte, die Anderen lesen einfach im Anschluss weiter.

Formel für den Impuls (1)
Umsetzungsimpuls soll möglichst groß sein (2)


Zusammensetzung der Impulse (3)
Einfluß einer Kraft auf den Impuls (4)

(Dies ist nicht als wissenschaftlich korrekte Herleitung zu verstehen, da ich vereinfachend viel weggelassen habe. Um den Grundgedanken nachvollziehen zu können, sollte diese kurze Übersicht dem etwas physikalisch Interessierten helfen.)

Aus der letzten Formel (4) ergibt sich auch ein sehr interessanter Aspekt: nicht nur die Geschwindigkeit kann sich verändern, sondern auch die Masse.

Also Mehrheiten?

Führen wir das aus dem letzten Satz wieder auf gesellschaftliche Prozesse zurück, dann haben wir es mit sich verändernden Mehrheiten zu tun. Dieser Sachverhalt scheint sich mir in der häufig genannten Forderung „muss mehrheitsfähig sein“ widerzuspiegeln.

Um eine zukunftsfähige Stromversorgung für unser Haus umzusetzen, braucht es zuallererst die Erkenntnis, dass wir damit die Ausnahme darstellen. Die Mehrheit der stromverbrauchenden Bürger kann, will oder darf keine eigene Versorgung umsetzen. Eine wirklich faire und sinnvolle Teilnahme als Verbraucher und Erzeuger ist mit heutigen Mitteln (meiner Kenntnis nach) nicht zu realisieren.

Wir – interessierte Nutzer von „enkelfähigen Versorgungstechniken“ – sind aktuell sicher nicht in der „Mehrheit“.

Gemäß der o.g. Annahme, dass „unser“ Impuls größer sein soll als der Impuls der Mehrheit, folgt: Wir benötigen eine sehr große Geschwindigkeit und eine (gemeinsam gedachte) sinnvolle Richtung. Wir erinnern uns, mit Geschwindigkeit ist hier Überzeugungsgeschwindigkeit gemeint.

Verstehe ich Masse hier nicht einfach als Mehrheit, sondern als „Schwergewichte innerhalb einer Gesellschaft“, möchte ich an dieser Stelle über „Exzellenzen“ nachdenken.

Dieser Begriff polarisiert im Moment stark und wird in meiner Wahrnehmung von vielen nicht angemessen hinterfragt.

Sollten nicht die 2 % der Menschen, die sich mit einem Thema wirklich gut auskennen, mehr Masse in einen Impuls bringen können – bei gleichzeitig sehr großer Überzeugungskraft?

Die Mehrheiten können dann z. B. im Konsentprinzip (bedeutet: keinen wesentlichen Einwand haben) die 2 % ermächtigen, die Themen gemeinsam, effizient und mit allen Beteiligten zielführend umzusetzen.

Die gesellschaftlichen Aspekte hier weiterzudiskutieren würde sicher jeden Rahmen sprengen, daher zurück zu unserer konkreten Hausversorgung.

Wer kennt sich wirklich gut aus?

Hinweis: Auch an dieser Stelle kann ich einzelne Aspekte nur sehr oberflächlich ansprechen. Der Fokus liegt in diesem Essay auf gesellschaftlichen Sichtweisen. Womit haben wir es bei der konkreten Umsetzung zu tun, nicht: wie genau setzen wir es um? Springen wir also ins Thema (im Sinne von starten wir die „Therapie“).
Was genau ist denn konkret die Zielsetzung? Ich möchte es mal so formulieren:
„Autarke Versorgung unseres Hauses mit elektrischem Strom über Häusergrenzen in der Nachbarschaft.“
Wie und wen muss ich suchen, um eine solche Umsetzung zu initiieren? Da es sich nicht um eine „einfache“ Photovoltaik-Anlage handelt, ist der Anruf beim hiesigen Elektriker nicht ausreichend.
Um eine Kopplung von nachbarschaftlichen Anlagen zu ermöglichen, bedarf es der Nutzung öffentlicher Netze, womit technisch und formal das Stadtwerk unseres Heimatortes Krefeld zu berücksichtigen ist.
Um die fachlichen, sicherheitstechnischen und rechtlichen Aspekte zu berücksichtigen, überlege ich den VDE e. V., die Hochschule Niederrhein und den VDI e. V. sehr konkret anzusprechen (letzterer ist ja mein „eigener“ Verein). Gerade wenn es um so komplexe Themen wie Regulierungen am (lokalen) Strommarkt geht, ist es essenziell zu wissen, wer kennt sich aus.
(Regulierungen sind spezielle gesetzgeberische Maßnahmen)

Und wieder: komplexe Anforderungen

Mit der gesellschaftlichen Brille betrachtet, brennt sich eine Frage förmlich auf der Netzhaut ein: Warum soll der Einzelne, bei bekannt kleinem Impuls, sich mit einem solchen komplexen Thema beschäftigen? Und …

… haben sie als „einfacher Nutzer“ mal mit einem solchen Anliegen bei einem Stadtwerk angerufen?

Hier verkoppelt sich Themenanalyse (Diagnose) mit Themenumsetzung (Therapie) – das entkoppelt zu betrachten, wird der Komplexität nicht gerecht.

Um Komplexität sinnvoll zu managen, können Anreize geschaffen werden. Mit meiner kleinen Masse jedoch müsste ich Anreize „mit großer Geschwindigkeit“ schaffen, also sehr attraktive Anreize. Die große Masse/Mehrheit zeigt jedoch nur sehr wenig Bewegung.

Wenn es beispielsweise um Regulierungen geht, wie unsere fünf ganz konkreten Nachbarn ihren Strom über ein öffentliches Netz kostenneutral austauschen können, stecken wir schon ganz tief in bisher nicht beantwortbaren Fragen und Schwierigkeiten.

Grundsätzlich ist das Erstellen von Regulierungen zeitaufwändig und umfangreich. Solche Vorgänge sind (den oben erwähnten Impulsen geschuldet) nach meinen Erfahrungen von einer gewissen „Massenträgheit“ betroffen. Nun haben wir aus verschiedenen Gründen für solche Innovationen nicht beliebig viel Zeit. Der Konflikt, der aus diesem Sachverhalt entsteht, belastet alle Beteiligten. Dieser Konflikt beruht zu großen Anteilen auf unterschiedlich großen „Massen“ und unterschiedlichen Geschwindigkeiten. Aktuell sehe ich noch keine sinnvolle Annäherung.

Eine Intention dieses Essays ist es, auf diesen Umstand an verschiedenen Stellen aufmerksam zu machen.

Wir wollen Sicherheit

Gemeinsam ist uns der Wunsch nach Sicherheit. Dieser Begriff spiegelt hier verschiedene Bedeutungen wider. Auf der gesellschaftlichen Seite, benötigen wir eine schlüssige, funktionierende, flexible, eben sichere Regulierung.

Aus Sicht unserer Nachbarschaft benötigen wir eine zuverlässige, effiziente, sichere und bezahlbare Versorgung mit elektrischem Strom. Wenn sich sowohl die Erzeugung als auch die Speicherung auf mehrere Anlagenteile in der Nachbarschaft verteilt, entsteht ein sehr ausfallsicheres, redundantes und lokal genutztes Versorgungsnetz.
Können wir mit unserem Versorger einen (sicheren) Vertrag schließen, in dem in der Nachbarschaft mit sogenannten Zweirichtungszählern gearbeitet wird? Diese Nachbarschaft würde dann wie ein einzelner Verbraucher (oder Erzeuger) betrachtet und alle Nachbarn rechnen untereinander direkt ab (im Sinne von Einkaufs- oder Erzeugungsgemeinschaften, die die Belastung der großen Netze verringern).

Wir sind nicht allein

Wir wollen also unser Haus enkelfähig elektrisch versorgen, nur ist das ja nicht „unser privater Spaß“.
Versorger, Netzbetreiber und Verbraucher sind technisch an einer sogenannten Optimierung des elektrischen Lastgangs interessiert (grob gesagt: wann wird wieviel verbraucht).
Solche Netze sind auch umfassend kompliziert, wir haben es nicht nur mit einem Netzbetreiber zu tun, oder mit einem Versorger. Neben unserer eigenen Stromerzeugung kommen ja die Nachbarn dazu, auch haben einige Nachbarn Stromspeicher. Reicht jetzt bei Spitzenlasten die eigene Erzeugung oder Speicherung nicht aus, liefert ein Stadtwerk als weiterer Versorger im Netz zusätzlich Energie. Das kann aus eigener Herstellung sein, oder ist über die großen Versorgungsnetze bzw. Transportnetze dazu gekauft – und schon sind weitere Netzbetreiber zu berücksichtigen.
Solche technischen Systeme sollen auch komfortabel sein. Infolgedessen werden typischerweise (sogenannte) Fernwartungs- und Fernwirktechniken eingebaut. Es bedarf einer präzisen Betrachtung, wer darf was und in welchen Grenzen steuern und regeln. An welchen Stellen will ich so etwas gar nicht erst haben. Durch die Zusammenarbeit und die Vernetzung mit Anderen ergeben sich unterschiedlichste Ansprüche z. B. aus den Bereichen IT-Sicherheit, Datenschutz und zuverlässiger Umsetzung. Aus meiner eigenen Erfahrung möchte ich an dieser Stelle klar signalisieren, dass das hervorragend umgesetzt werden kann.

Bei gesellschaftlichen Prozessen haben wir es häufig mit mehreren Impulsen in unterschiedlichen Richtungen bei gleichzeitig unterschiedlich großen (teils sogar veränderlichen) Massen zu tun. Dies gilt auch im Fall der Nutzung von Transportnetzen.

Also doch Therapie?

Lass uns gemeinsam weiter über „Therapieansätze“ nachdenken, über Mehrheiten und die Massen, die in Impulsen stecken.

Grundsätzlich leiten sich aus dem o.g. Model des Impulses die Veränderung von Masse, Geschwindigkeit und/oder Richtung bei einem oder mehreren Impulsen ab – mit ihren Entsprechungen für gesellschaftliche Methoden.

Steigen wir noch etwas tiefer in den „physikalischen Kaninchenbau“ hinab, gekoppelt mit dem Versprechen, später auch wieder hinauszufinden:
Ich möchte dafür eine Anleihe bei der sogenannten Brownschen Molekularbewegung machen. Wenn man einen Tropfen Tinte in ein Glas Wasser gibt, ist am Anfang die Farbe nur an einer Stelle und nach einer gewissen Zeit ohne unser Zutun im ganzen Glas gleichmäßig verteilt. Für uns unsichtbar, haben sich ganz viele Wassermoleküle durch ungerichtete Impulse wild durcheinander bewegt und dabei die Farbe nach und nach verteilt.

Übertragen auf gesellschaftliche Prozesse mit sehr vielen Beteiligten ohne klare Richtung, sind auch solche Vorgänge prinzipiell wie Diffusion zu verstehen, langwierig und sehr exakt vorhersehbar. Also ist es sinnvoll, möglichst zielorientiert Massen möglichst schnell zu bewegen (gesellschaftlich ist das für mich effiziente Exzellenz), ohne in großen trägen Massen der Mehrheiten „rumzudiffundieren“.

Ich würde gerne in weiteren physikalisch-fachlichen Gesprächen erörtern, wie man eine innere Energie des trägen Körpers sinnvoll gegen innere Strukturen wie „Störstellen“, „Sollbruchstellen“ und „Kristallisationskeimen“ abgrenzt und dabei Parallelen zu gesellschaftlichen Vorgängen zieht.

So, jetzt aber, wie versprochen, wieder raus aus dem physikalischen Kaninchenbau.

Es geht also im Grunde um die Kernfrage, wenn ich gesellschaftlich Themen (mit vielen Impulsen) bearbeite, was verstehe ich dann unter der Masse? Formulieren wir es bewusst schwarz/weiß: träge Mehrheit oder effiziente Exzellenz?
Das stellt eine gewünschte Provokation dar, denn ich bin mir sicher: nur wenn diese Frage mit ihren Antworten von allen Beteiligten akzeptiert wird, kommen wir (ohne Blockaden und zielorientiert) weiter.

Optimierungsschwerpunkt

Ich möchte einladen, sich zukünftig von der Idee des Impulses unterstützen zu lassen. Ich möchte dafür an dieser Stelle einen Begriff einführen: „Optimierungsschwerpunkt“.

In welche Richtung ich Impulse bündele oder wo ich die Geschwindigkeit erhöhe, kann eine wichtige Optimierungsfrage sein. Die Frage, wie ich den Schwerpunkt (meiner Massen/Mehrheiten) wahrnehme, ist bei der Arbeit an gesellschaftlichen Themen sicher auch wichtig.

Betrachten wir bei der elektrischen Versorgung unseres Hauses schwerpunktmäßig die Nachbarschaft und den lokalen Versorger (unser Stadtwerk) und optimieren in diesem Sinne. Wir betrachten die Erzeugung und den Verbrauch nur auf den unteren Netzebenen.
Damit haben wir andere „Schwergewichte“ wie Großerzeuger und globale Verteilnetzbetreiber aus unserer Überlegung ausgeschlossen.
Würden wir so anfangen, kämen nach meinen Erfahrungen vielgewichtige und vor allem anders orientierte „Impulse“ in unseren Themenkomplex. Es käme zu unterschiedlichen Zielkonflikten, die eigene „Masse“ würde im Verhältnis stark schrumpfen und die Geschwindigkeit käme wahrscheinlich zum Erliegen. Betrachtet auf sehr viele Wohnungen oder privaten Häuser sind wir dann ganz schnell im Bereich der Diffusion angekommen – sehr exakt vorhersehbar und sehr langwierig.

Optimierung sollte die komplizierten und in Teilen auch die komplexen Aspekte von gesellschaftlichen Themen berücksichtigen. Diese Optimierung benötigt Transparenz über zukünftige Entwicklungen und regulatorisches Führen basierend auf Vertrauen und einem Blick auf die „echte“ Wertschöpfung – gemessen am Optimierungsschwerpunkt.

Ich möchte für eigene Entscheidungen z. B. eine Transparenz bei dem Stadtwerk, wie sich die Kosten exakt zusammensetzen (z. B. was der Anteil für die großen Versorgungsnetze ist, wieviel Öko ist unser Ökostrom im Winter, etc.)

Trotz der Thementiefe: Leichtgewichtigkeit als Fazit

Wir haben es (fachlich) mit vielen Fragen zu tun, deren Antworten nur durch Leichtgewichtigkeit sinnvoll zu beantworten sind und das bei hoher Geschwindigkeit
Ich halte lange Debatten bei transparenten und fairen Methoden für vermeidbar. Nachbarn von Dachflächen, die genau nach Süden ausgerichtet sind, kooperieren mit Nachbarn, die zwar keine eigene Photovoltaik, dafür aber Anlagenteile zu Speicherung betreiben. Über das ganze Jahr verteilt, haben dadurch alle Vorteile.
(Neben Akku-Speichern gibt es heute bereits in Deutschland gefertigte, serienreife Wasserstoff-Speicher für Privathaushalte – es fehlt also nicht an Möglichkeiten.)
Auch braucht es leichtgewichtige Betrachtungen und Optimierungsschwerpunkte, was zu zentralisieren und was zu dezentralisieren ist. In vielen technischen Disziplinen wird wiederkehrend zwischen diesen Extremen gewechselt – von nachhaltiger Effizienz oder einem „echten“ Optimum kann dann keine Rede sein. Im Falle der elektrischen Versorgung unseres Hauses möchte ich das als enkelfähig betrachten können, einen Begriff, den ich hier gerne von Johannes Ceh übernehme.

Damit möchte ich hier mit einer gesellschaftlichen Betrachtung schliessen. Ich denke, viele Entwicklungen, leider auch ausbleibende oder Fehlentwicklungen, hängen mit Impulsen zusammen. Die Umsetzung ist an vielfältige, gesellschaftliche Werte gekoppelt („Diffusionsfalle“) und unterliegt der Notwendigkeit, bestimmte Mehrheiten („Massen“) zu unterstützen, sich in akzeptabler Zeit in eine zielführende Richtung zu bewegen („Geschwindigkeit“).

Sowohl im Thema der elektrischen Versorgung als auch bei gesellschaftlichen Themen halte ich Leichtgewichtigkeit bei sinnvoll schnellen Entscheidungen für notwendig.
Gerne möchte ich an beiden Aspekten mit konstruktivem Feedback weiterarbeiten.